Ignaz-Schön-Straße 9, 97421 Schweinfurt

Tel: 09721 – 51 369

Schwimmender Salat, Kräuter-Türme und ein Wurm-Hotel:

Die wunderbare Welt des Urbanen Gärtnerns am OMG

„Süß ist’s, auf die Bearbeitung der Äcker die Zeit zu verwenden.“ (Ovid)

Doch Gärtnern mitten in der City, ganz ohne Garten? Das eigene, frische Gemüse auf dem Balkon im vierten Stock anbauen? All das ist durchaus mit wenigen, einfach zu realisierenden und kostengünstigen Kniffen möglich. Dies konnten unsere Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen im Rahmen des NuT-Urban-Gardening-Projekts erleben und erfahren. Auch auf engstem Raum und ohne „normalen“ Boden lassen sich zahlreiche Nutzpflanzen im städtischen Lebensraum kultivieren. Die Lösungswege sind denkbar einfach: In „Vertikal-Beeten“ lassen sich Pflanzkästen übereinanderstapeln, ein dekorativer Kokosfaser-Pflanzturm bietet diversen Gartenkräutern auf einer kleinen Stellfläche ein Refugium. Hochbeet-Varianten oder einfache Holzkisten und schlichte Pflanzsäcke, die man auf verschiedene Arten zusammenstellen kann, ermöglichen es jedem Hobby-Gärtner in der Stadt, seinem Wunsch nach Salat und Gemüse im Eigenbau nachzukommen – und das auch auf der kleinen Terrasse oder notfalls gar auf einem sonnigen Fensterbrett.

Voller Elan durften unsere Nachwuchsbiologen der 5. Klassen in der dritten Märzwoche den Demonstrationsgarten der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau vor dem OMG mit neuen Pflanzen bestücken.

Dieser Demonstrationsgarten, von dessen Art es noch sechs weitere in ganz Bayern gibt, wurde bereits vor drei Jahren vor dem OMG im Bereich der Ignaz-Schön-Straße angelegt. Jedoch konnten die Schülerinnen und Schüler, die zukünftig die Pflege der Beete übernehmen sollen, bislang leider pandemiebedingt noch nicht gemeinsam Schaufel und Hacke schwingen. Doch die lange Wartezeit sollte nun vorbei sein und mit den ersten Frühlingssonnenstrahlen ging nun endlich auch das lang ersehnte Urban-Gardening-Projekt in die Startlöcher:

Mit Begeisterung wurden von der Klasse 5a am Freitag, den 18.03.2022, Salat-Sprösslinge in Schwimmbeete eingesetzt und dabei kurzerhand der Brunnen vor unserer Schule in eine Hydroponik-Kultur für Nutzpflanzen umfunktioniert, aber auch gejätet, Boden umgegraben und fleißig gegossen. Eine besondere Attraktion dabei war die Regenwurm-Box, die aberhundert Nützlingen, die dort ihr Zuhause auf Zeit gefunden haben, über ein abenteuerliches Röhrensystem Zugang zu einem mehr-etagigen Pflanzkastensortiment bietet: Eine Art Vergnügungspark für die fleißigen kleinen Bodenaufbereiter, und das sogar mit All-Inklusive-Versorgung, denn gefüttert werden die neuen Outdoor-Haustiere des OMGs zusätzlich, damit sie ihre Arbeit gut gestärkt verrichten können. Aber auch ein solarbetriebenes Bewässerungssystem lenkte die Aufmerksamkeit unserer Gemüsefarmer auf sich, denn wenn die Sonne dafür sorgen kann, dass von den Pflanzen nicht nur genug Photosynthese betrieben wird, sondern dass sogar das Gießwasser von selbst zirkuliert, kann man sich an einem schönen Frühlingstag getrost auf dem Balkon zurücklehnen und seinen Radieschen beim Wachsen zusehen – ohne einen Finger krumm zu machen. So hat man sich eine kleine grüne Oase für´s Auge inmitten der Stadt geschaffen und kann zudem nach einiger Zeit kunterbunte, vitaminreiche Erträge einholen – das auch noch nachhaltig, lokal und saisonal direkt auf den Esstisch.

Unsere sichtlich begeisterten Schülerinnen und Schüler konnten in diesen lebensnahen, auf das Sammeln von Praxiserfahrungen angelegten 90 Minuten viel interessantes Hintergrund- und Anwendungswissen zum Anlegen von Stadtgärten in Erfahrung bringen. Zudem bot das Gärtnern eine kompetenzorientierte, motivierende Ergänzung zum ohnehin schon handlungsorientierten Natur und Technik-Unterricht, der an diesem Tag – in die Sonne und an die frische Luft verlagert – zu einem echten „Outdoor-Event“ wurde. Einige der kleinen Hobby-Gärtner/innen gaben im Anschluss spontan an, so manche der hier vorgestellten Ideen direkt daheim umsetzen zu wollen. Es sollte doch ein Leichtes sein, ihre Familien davon zu überzeugen, dass es viele Vorteile bietet, die selbst gezogenen, gehegten und gepflegten Schätze eines Miniatur-(Stadt-)Gartens täglich erntefrisch vorrätig zu haben.

Damit am Ende auch die vor der OMG-Tür heranwachsende Gemüse-, Salat- und Kräuterausbeute ihre dankbaren Abnehmer findet, werden die hier in Schweinfurt kultivierten Ernteerträge u. a. für das ernährungswissenschaftliche Praktikum der 8. Klasse unseres sozialwissenschaftlichen Ausbildungszweiges genutzt


Kurzum: Mit den Leckereien wird in der schuleigenen Lehr-Lern-Küche des OMGs gekocht.
So können zugleich die Bedeutung einer gesunden, ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung sowie ein bewusster Umgang mit den selbst erzeugten Lebensmitteln in den weiterführenden Unterricht zahlreicher Schulfächer miteinfließen. Letztlich bietet der Demonstrationsgarten also fächerübergreifende (SpG/Sozialpraktische Grundbildung, Biologie, Geographie, Ernährungsphysiologie/Sporttheorie, …), praxisbezogene Synergieeffekte, die das OMG in Kooperation mit der LWG gerne aufgreift.

Text und Bilder: OStRin Tanja Merkel, Lehrkraft des Olympia-Morata-Gymnasiums Schweinfurt

NuT5_Urban_Gardening_01
Sofie Zehe, Milina Henze, Milena Moser
NuT5_Urban_Gardening_02
Fiona Fritz, Martha Gebhardt
NuT5_Urban_Gardening_03
Luise Karbacher, Elisa Borowy

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