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Rosen vergehen – das Buch bleibt bestehen
Laut der jüngsten JIM-Studie 2024 greifen – trotz eines leichten Anstiegs zum Vorjahr – nur 37% der deutschen Jugendlichen regelmäßig zum Buch. Um der leider immer stärker um sich greifenden Leseunlust vieler Jugendlicher entgegenzuwirken, begaben sich anlässlich des diesjährigen „Welttags des Buches“ 27 Schülerinnen der Klasse 5a mit ihren zwei begleitenden Lehrkräften Frau Merkel und Frau Pfister in die Buchhandlung Collibri, um sich dort – nach dem Vorbild eines katalanischen Brauches – ein Buchgeschenk abzuholen. Die UNESCO rief im Jahre 1995 den 23. April als offiziellen Welttag des Buches aus. Seitdem folgt man zu Ehren dieses Lesefestes dem Beispiel aus Katalonien, sich an diesem Tag, der mit dem Namenstag des dortigen Volksheiligen St. Georg zusammenfällt, entweder Rosen oder Bücher zu schenken. Doch wie jeder weiß, ist die Freude an einer Rose, die schnell verblüht, nicht von allzu langer Dauer. Deshalb freuten sich die Schülerinnen des OMG umso mehr und auch wesentlich nachhaltiger über den aktuellen „Ich-schenk-dir-eine-Geschichte“-Roman „Cool wie Bolle“ von Thomas Winkler, den sie von Buchhändlerin Frau Michel an diesem Morgen überreicht bekamen. Zuvor erfuhr die Klasse in der Buchhandlung am Marktplatz ein kurzweiliges Programm zu den Hintergründen des feierlichen Anlasses. Man gedenkt der Literatur, dem geschriebenen Wort an sich und allen noch lebenden, aber auch bereits verblichenen Autoren, die literarischen Weltruhm erlangten. Zu den Letztgenannten gesellen sich insbesondere William Shakespeare und Miguel Cervantes, die als Paten dieses besonderen Welttags auserkoren wurden. Ihr literarisches Werk hat weit über das 16. Jahrhundert und etliche Ländergrenzen hinaus weltweite Bedeutung erlangt. Doch ohne den zuvor im 15. Jahrhundert von Johannes Gutenberg etablierten Buchdruck mit beweglichen Lettern wäre wohl auch der Bekanntheitsgrad dieser beiden Literaten – in damaliger Ermangelung des Internets – kaum so rasch über die Grenzen Englands und Spaniens hinaus „viral gegangen“. Erhellt von all dem Wissen rund um die schillernde Welt der Bücher trat die Klasse 5a nach einer etwas anderen Lehrstunde, die wie im Flug vergangen war, beschwingt den Rückweg zum OMG an – natürlich nicht ohne Schweinfurts lokalem Dichterfürsten Friedrich Rückert, der diese literarische Exkursion wohlwollend aus dem Augenwinkel von seinem bronzenen Thron aus beobachtet hatte, noch im Vorüberziehen fröhlich zuzuwinken. Und wer weiß: Vielleicht hat der Poet sogar tatsächlich kurz von seinem eigenen, altehrwürdigen Werk, in das er dort seit 1890 strengen Blickes vertieft ist, aufgesehen, um an der Freude der jungen Leserinnen über ihre aktuellen Buchgeschenke teilzuhaben. OStRin Tanja Merkel

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